Kleines Pilzbrevier von A bis Z

Der Austernseitling wächst am Baum,
mit Thymian ist er ein Traum

Der unscheinbare Birkenpilz
erheitert Magen, Darm und Milz

Auch der Dornige Stachelbart
darf auf den Teller, jung und zart

Das kleine, milde Eselsohr
kommt in den besten Küchen vor

Beim Fliegenpilz ist schon passiert,
dass man bei Tisch halluziniert

Der Goldröhrling ist hingegen
wiederum ein Gaumensegen

Ein Hippie ist der Hallimasch:
als Junger derb, als Alter lasch

Der Igelstäubling andrerseits
sieht nett aus, doch das wars bereits

Das Judasohr hat viel Talent,
es schmeckt und heilt auch exzellent

Der Knollenblätter macht sogleich;
dich ganz bleich und den Schreiner reich

Auch beim Lila Dickfuss: Vorsicht!
Was der kann, das will man gar nicht.

Der Maipilz, der stinkt nur im Wald,
ist er im Kochtopf, duftets bald.

Der Nelkenschwindling, sagt die Hex’,
riecht nach Goldstaub und schmeckt wie Sex

Am Orangeroten Pustelpilz
vergreift sich höchstens Rumpelstilz

Der Pantherpilz im Waldrevier
ist so gefährlich wie das Tier

Der Riesenbovist, diese Pracht,
schmeckt wunderbar und reicht für acht

Die Stinkmorchel hilft gegen Gicht,
den Mundgeruch entfernt sie nicht.

Die Totentrompete jedoch
freut, wenn getrocknet, jeden Koch

Der Unverschämte Ritterling
gefällt sich sehr als Bitterling

Oh, Vielfärbender Birkenpilz,
auch du gehörst zum Schlemmer-Filz

Den feinen Wiesenchampignon
bloss nicht verwechseln, Attention

Der Zinnoberrote Täubling
macht im Pilzkorb gern auf Schönling

Merke:
Wenn der Pilz dir nach dem Leben trachtet,
hast du wohl die Regeln nicht beachtet!